Oft werde ich gefragt: "Und wie geht das?"

Die kurze Antwort ist dann:
"Man erhitzt das Glas mit einem speziellen Brenner, bis es anfängt, wie Honig zu laufen. Mit einem Edelstahlstab wird das flüssige Glas aufgefangen und wie mit einem Honiglöffel aufgewickelt. Wenn das Glas dann wieder abgekühlt ist, wird der Stab aus dem Glas rausgezogen und ich habe ein Perlenloch..."


Natürlich ist es etwas komplizierter. Man braucht vor allem eine sehr ruhige Hand und viel Geduld.

Auf die Edelstahlstäbe wird als erstes ein flüssiges Trennmittel aufgetragen, welches verhindert, dass das heiße Glas auf dem Edelstahl kleben bleibt.

Ich arbeite an sogenannten Zweigas-Brennern mit Sauerstoff und Propan. Damit wird das Glas auf ca. 1.800 °C erhitzt und kann dann bearbeitet werden. Zum Schutz der Augen trage ich eine Didymiumbrille. Diese filtert schädliche Strahlungen aus der Flamme und dient zugleich als Spritzschutz gegen Glassplitter. Die farbigen Glasstäbe sind in der Regel ungefähr 5mm dick und 30cm lang. Am liebsten arbeite ich mit Glas aus Murano und Lauscha. Aus diesen Glasstangen kann man sich dünne Glasfäden herstellen, womit man dann auf der Glasperle Muster "malen" kann. Zum Einsatz kommen aber auch noch andere Materialien wie Emailpulver, Silber-, Gold- und Kupferfolien, mit denen man bestimmte Farbreaktionen erzielen kann.


Nach Fertigstellung der Perle kommt der Edelstahlstab mit der heißen Perle direkt in einen speziellen Ofen. Dort durchläuft die Perle ein Annealing-Programm, das heißt, sie wird sehr langsam über verschiedene Temperaturstufen auf Zimmertemperatur abgekühlt. Dieser Vorgang ist notwendig, damit sich im Glas keine Spannungen aufbauen. 


Ist die Perle kalt, kann der Edelstahlstab rausgezogen werden und ich reinige das Perlenloch, falls nötig mit einem Diamantbohrer. - Fertig ist die Perle.

Nach telefonischer Vereinbarung freue ich mich immer über Besucher, die sich für mein Hobby interessieren und einmal zuschauen möchten!